Melitta L. Roth und Hans-Christian Petersen: Schweigen und Sprechen über die Deportation der Russlanddeutschen vor 80 Jahren
Am 28. August 1941 wurde kurz nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion der Erlass über die Deportation der Russlanddeutschen verabschiedet. Die Russlanddeutschen wurden pauschal und kollektiv der vermeintlichen Kollaboration mit NS-Deutschland bezichtigt. Rund 900.000 Menschen wurden zwangsumgesiedelt nach Sibirien und Kasachstan, 300.000 mussten Zwangsarbeit verrichten und etwa 150.000 bezahlten diese Maßnahmen der stalinschen Gewaltpolitik mit ihrem Leben.
Heute, 80 Jahre danach, verstummen die Stimmen der Zeitzeuginnen und -zeugen allmählich. Eine neue Generation meldet sich zu Wort. Sie möchten an ihre Großeltern und Eltern erinnern und sucht ihren eigenen Zugang zu diesem Kapitel russlanddeutscher Geschichte.
Wie erzählt man diese Geschichte auch jenseits von Opfernarrativen? Wer darf sie erzählen? Was wurde bisher erzählt, von wem, wie und warum?
Und welchen Platz hat die Geschichte, haben die Geschichten der Russlanddeutschen im bundesdeutschen Erinnern heute?
In Kooperation mit dem Steppenkinder-Podcast von Ira Peter und Edwin Warkentin sprechen wir mit der Autorin und Bloggerin Melitta L. Roth und dem Historiker Hans-Christian Petersen.
Über Sowjetisches Gepäck und heutige Identität – Russlanddeutsche 2021 diskutierten Ira Peter, Hans-Christian Petersen und weitere außerdem am 25. August 2021 bei der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen (Moderation: Tamina Kutscher, dekoder.org). In dieser Broschüre zur Veranstaltung ist das Gespräch verschriftlicht.
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